Haruki Murakami – „Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt“

 

Versuchen wir es mal in einem Satz:

Dieses verzaubernde, verwirrende, spannende und höchst empfehlenswerte Buch ist ein magischer Science Fiction-, Fantasie-, Abenteuer- und Doppel-Roman, der schon viele Leser überrascht, gefesselt und zutiefst bewegt hat, und somit einen idealen Einstieg in die liebevoll skurrilen Welten des Japaners Haruki Murakami bietet.

Amsterdam – Radeln bis es gracht

Tulpen aus Amsterdam

In einem Anflug von Weltoffenheit besuchten wir in der letzten Woche das herrlich verruchte Amsterdam und kam zu folgenden Einsichten:

Amsterdam ist alt und neu und schön und verlebt.

Die Stadt ist fest in der Hand von gefühlten 500 Millionen Holland-Fahrrädern, wobei diese statt einer gesitteten Torpedo-3-Gang-Schaltung, mit einem bewusstseinserweiternden Waghalsigkeits-Drive ausgestattet sind.

Apropos „Bewusstsein“: Dieses kann man leicht verlieren, indem man seinen Nachmittags-Cappuccino in einem stadtüblichen Kaffeehaus zu sich nimmt. Muss irgendwie am Espresso liegen. Oder am beiliegenden Keks. Oder am … ach, ist ja auch egal. Voll egal. … Total egal. … Solang man sich wohl fühlt. … 😉

Die Grachten leiten nicht nur das Wasser durch die Stadt, sondern auch den orientierungslosen Touristen. Nebenbei kann man auf ihnen in der Regel nicht von einem Holland-Fahrrad überfahren werden.

Verflextes Schloss Das Anne-Frank-Haus in Amsterdam ist nicht nur eine bewegende historische Sehenswürdigkeit, sondern verfügt ebenfalls über einen extrem versierten und freundlichen Facility Manager. Dieser hat jederzeit spontan eine Flex auf Tasche, um die verkeilten Fahrradschlösser dusseliger Touristen funkensprühend zu trennen. Vielen Dank nochmal dafür!

Amsterdam ist riesig. Es entstehen ständig neue Stadtteile, die dem Wasser abgerungen, mit wilder Architektur urbar und mit Holland-Fahrrädern zivilisiert werden.

Neben den Kaffeehäusern, gibt es in Amsterdam fast so viele Restaurants, Bistros und Cafés wie Fahrräder. Und sogar richtig gute. Doch der Weg zu einem gut gefüllten Wamst führt nicht über die Speisekarte, sondern vielmehr über den Stadtplan.

Amsterdam ist nicht nur nicht billig, sondern auch nicht ganz teuer. Hier ist der Euro noch 1,20 Euro wert.

Neben Tulpen, Käse, Grachten, Hasch-Lollies, Lakritz und Fahrrädern wurde in Amsterdam wohl auch die gemeine Baustelle erfunden.

Amsterdam ist eine, was sage ich, viele Reise wert.

Wir kommen wieder.

Gracht

Geständnis: Ich habe gewechselt

 

Ja, es ist wahr – ich habe gewechselt. Nicht die Weltanschauung, nicht den Schlüpfer und auch nicht die Gezeiten, nein, ich habe meinen Webhoster gewechselt. Nun ist es raus. Ich fühle mich befreit. Würde sogar behaupten, ich fühle mich beschleunigt.

Eigentlich ist das keine große Sache, doch mit allerhand Bangen und Hoffen verbunden. Ein technischer Umzug mit der Web-Präsenz von einem Hoster zum anderen, das lässt keinen kalt. Doch es hat geklappt und flutschte letztendlich reibungsloser als gedacht.

Umgezogen bin ich von STRATO zu ALL-INKL.COM und möchte mal behaupten, gefühlt lässt sich jetzt mit meiner Site mindestens dreimal so schnell arbeiten.

Das auf meinem alten Webspace aufgesetzte WordPress-Blog-System stand so intensiv auf der Bremse, dass ich die Lust am Bloggen schon fast vor dem Start verlor. Anderen Blogs entnahm ich, dass es hier ähnliche Erfahrungen mit STRATO gab.

Also forschte ich ein wenig im Netz, landete bei ALL-INKL.COM, machte eine Probefahrt mit dem Test-Account und bin jetzt zufriedener Kunde.

Es sei noch erwähnt, dass ich abgesehen von der Blog-Performance mit STRATO durchaus zufrieden war. Der Preis ist heiß und der Service aufmerksam und fit. Und bei „normalen“ Webseiten läuft’s auch recht rund.

Doch ich bereue nichts. 😉

 

Einige Links zum Thema:

– Die Webhostlist mit Infos, Leistungsvergleich und Top 10 der Webhoster.

– Domain-Umzug mit WordPress-Blog – Beitrag aus dem WordPress-Buch von von Vladimir Simovic.

– Domain-Umzug mit WordPress-Blog – Beitrag im Crazy Girls Tipps-Blog.

– Domain-Umzug per WordPress-Plugin.

Kashmir – Ein nachwachsender Rohstoff aus Dänemark

Kashmir - Trespassers
Kashmir | Trespassers | 2010

 

Ich freue mich erheblich: Ein neues Album der dänischen Band KASHMIR ist erschienen und wenn man in den musikalischen Blätter- und Blog-Wald horcht, hört man ein wohlwollendes Rauschen. Zu Recht. Denn die Herren sind schon lang auf hohem Niveau unterwegs und haben sich eine umfassende internationale Beachtung lääääängst verdient.

Das sechste Album ist extrem hörenswert und erneut entwickeln die kreativen Dänen ihre ergreifende und intelligente Variante des Rock weiter auf Jetzt-Zeit.

+++++++

Aus den rockmusikalischen Weiten des dänischen Outbacks löst sich das Kopenhagener Trio Kashmir, um wieder einmal selbstbewusst grenzüberschreitende Akkorde hinaus in die Welt zu tragen.

In Dänemark haben die drei Vollblut-Musiker Kaspar Eistrup, Mads Tunebjerg und Asgar Techau so ziemlich alles erreicht, was in dem begrenzten Raum von nicht-schubladen-kompatibler Rock-Musik möglich ist. Ihre ersten beiden Alben „Travelogue“ (1994) und „Cruzential“ (1996) spielten national Gold ein, wurden jedoch vorerst international nicht veröffentlicht. 1999 erscheint „The Good Life“, das dritte Werk, und soll den Weg in die Internationalität ebnen, was diesem ambitionierten und wirklich gelungenen Album nicht schwer fallen wird.

1991 war es, als Sänger und Gitarrist Kasper, Bassist Mads und Drummer Asger feststellten, dass sie musikalisch auf einer Linie lagen, die von ihnen als „Heavy Blues“ charakterisiert wurde und in der Gründung der Band „Nirvana“(!) ihren Höhepunkt fand. Mit dem plötzlichen Überschwappen des Grunge auf den europäischen Kontinent und dem Übernacht-Erfolg einer Band ähnlichen Namens, beschlossen die drei ihre musikalische Identität, samt Namen, zu korrigieren. Man entlieh sich den Namen Kashmir aus dem gleichnamigen Epos von Led Zeppelin, ohne deren musikalisches Schaffen zweitverwerten, geschweige denn imitieren zu wollen.

Es folgten unzählige Gigs durch die dänische Clublandschaft in deren Verlauf sich, neben einer stetig wachsenden Fangemeinde, ein eigener Stil, von der Band als „Groovecore“ bezeichnet, entwickelte. Dies war eine Mischung aus Heavy Rock, Heavy Funk, Rap und Psychedelia. Aufgrund der spektakulären Live-Acts wurden auch gemächlich die dänischen Medien hellhörig. Dezember ’93 betrat die Band zum ersten Mal ein Studio um, überschattet von einer großen Grippe-Epidemie unter der ganz Dänemark litt, ihr erstes Album „Travelogue“ aufzunehmen. O-Ton Kasper: „… mag sein, dass irgendwo in unseren Songs ein Husten zu hören ist. Aber keine Angst – it’s only Rock ‚N‘ Roll.“

Mittlerweile sind Kashmir in jeder größeren Konzerthalle Dänemarks zu Hause, sowie ein gefragter und fester Bestandteil der beiden größten dänischen Sommer-Festivals in Roskilde und Midtfyn. Im Laufe der Jahre und weiteren Alben haben Kashmir immer weiter an ihrer musikalischen Identität gefeilt und dabei höchsten Wert darauf gelegt, jegliche Vorhersehbarkeiten zu vermeiden. Dies gilt auch für das neue Album „The Good Life“.  Die leichte Kost ist nicht ihr Ding, doch wer sich mit ihnen beschäftigt, wird akustisch großzügig belohnt.

Velkommen!

(Anmerkung: KASHMIR sind mittlerweile zu viert. Ende 1999 stieg Henrik Lindstrand als Keyboarder in die Band ein.)

Aussen mit ohne Bart, innen mit Dampf!

 

Beim Ausmisten meiner CD-Sammlung fällt mir ein äußerlich staubiges und innerlich verdammt rockendes Debütalbum der schwedischen Band „Mustasch“ aus dem Jahre 2003 in die Ohren. „Halt mich fest!“ murmelnd verliere ich mich spontan in einer kleinen Review:

Mustasch | Above All | 2003

Bewegt möchte man die Fäuste ballen, die Haare möchte man lüften, die Schweden-Flagge möchte man schwenken und “Gutgütiger Schweinerock“ möchte man rufen. Und ganz falsch ist das nicht, denn die Musik von Mustasch entstand wirklich da, wo sich Eber und Sau die Rüssel reiben – auf einem ehemaligen Bauernhof irgendwo im kältesten Schweden. Im Ambiente dieser “Mustasch-Farm“ entwickelten die vier Musiker Ralph Gyllenhammar (Gesang, Gitarre), Mats Johansson (Bass) und die Brüder Hannes (Gitarre) und Mats Hannson (Schlagzeug) ihren einzigartigen Kantstein-Rock, den sie uns auf ihrer  Debüt-Scheibe ABOVE ALL in die Ohren rammen. Auf der treibenden Leidenschafts-Linie von Danzig, The Cult und Stonerrock-Legende Kyuss lodern Titel wie “Down In Black“, “I Hunt Alone“ und „In The Arena“, die allein schon ein oder zwei Grammies locker zu Tode erschrecken könnten. Über alle zehn Songs gilt: je feister das Schlagzeug, je dicker die Gitarren, je böser der Gesang, um so mehr knallt es direkt vom Ohr auf’s Hirn und weiter in den Bauch.